"Bücher sind Bienen die lebenzeugenden Blütenstaub von einem Geist zum andern tragen."

(James Russell Lowell (1819 - 1891))


Bienen und Hummeln haben mich schon seit meiner Kindheit beeindruckt. Stundenlang habe ich im Garten meiner Großmutter Insekten und andere kleine Krabbeltiere in ihrer großen Vielfalt beobachtet.
Später habe ich einen kleinen Einblick in die Bienenzucht meiner Schwiegereltern bekommen.
100 Bienenvölker haben sie als Hobbyimker in ihrer Obhut gehabt.
Seitdem hat mich das emsig kollektive Tun dieser kleinen Lebewesen in ihrer Komplexität begeistert. Wer Honigliebhaber ist und das „süße Gold“ frisch vom Imker genießen kann, schätzt ganz besonders diese Köstlichkeit.
Dabei sind Honig und andere Bienenprodukte nur ein schönes Nebenergebnis.
 
Weitaus bedeutender ist, dass die Bienen und viele andere Insekten die wichtigsten Bestäuber der Pflanzen sind. Ohne den Fleiß dieses faszinierenden Himmelsvolkes könnten wir kein Obst, Gemüse, und Getreide ernten. Auch im Kleiderschrank wäre Ebbe, wenn man Garderobe aus natürlichen Fasern wie Baumwolle bevorzugt.
 
Wie sehr die menschliche Existenz von diesen und anderen Insekten abhängt, wurde uns in den letzten Jahren immer eindringlicher vor Augen geführt. Berichte über mysteriöses Bienensterben (Unter Fachleuten als ColonyCollapse Disorder genannt) auf der ganzen Welt in riesigen Dimensionen kann man nicht mehr ignorieren.
Das Zitat von Albert Einstein „Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben“ sollte uns wachrütteln.
 
In den letzten 2 Jahren sind zum Thema Bienen zahlreiche Neuerscheinungen, unter anderem auch für Kinder erschienen. Ein paar Beispiele sind besonders erwähnenswert, da die Wissensvermittlung über Bienen nicht früh genug beginnen kann.

  • In dem großformatigen und witzig illustrierten Sachbuch 
Bild: Gerstenberg
 

"Bienen" von Piotr Socha erfährt man beispielsweise, dass die Bienen schon seit der Zeit der Dinosaurier auf der Erde leben und, dass es in China Gebiete gibt, wo die bestäubenden Insekten ausgestorben sind. Deshalb müssen die Menschen auf die Obstbäume klettern und mühsam mit dem Pinsel die kleinen Blüten bestäuben. Hört sich unglaublich an, ist aber so.

  • Ein bezauberndes Bilderbuch

Bild: arsedition
 
 
"Bienen: kleine Wunder der Natur" von Britta Teckentrup verfolgt den langen Weg einer kleinen Biene, den sie am Tag zurücklegt.

 
  • "Mela, die kleine Biene", eine Bilderbuchgeschichte, 
    Bild: Orell Füssli

     
    
    in der auf fantasievolle und gleichzeitig realistische Weise schon Kindern ab 3 Jahren das Leben der Bienen und das hoch organisierte System eines Bienenstockes erzählt wird.

 
Bild: Meyers

kann man auch als Erwachsener noch viele Details über Bienen erfahren.


Da mir das Thema BIENEN besonders am Herzen liegt, bin ich auf der Suche nach Literatur auf einen sehr empfehlenswerten Roman gestoßen.
Bild: btb Verlag

"Die Geschichte der Bienen" handelt von 3 verschiedenen Familien; in England Mitte des 19. Jahrhunderts, in den USA 2007 und in China in ferner Zukunft. Scheinbar drei voneinander unabhängige Schicksale verbinden sich zu einer gemeinsamen Geschichte, in der es um das Zusammenleben von Menschen und Bienen geht. Ein hochaktuelles und brisantes Thema wird von der Autorin Maja Lunde packend erzählt.

Diesen Roman finden Sie auch in unserer Onleihe und als Hörbuch.

Unser Veranstaltungsprogramm für Kinder enthält auch eine Veranstaltung für Vorschulkinder und Grundschüler zum Thema "Bienen".
Wenn Sie Interesse haben, rufen Sie uns an  oder schreiben Sie uns.
Kontakt: 03813812840
E-Mail: stadtbibliothek@rostock.de
                                                                                                                                                           A.K.

Von Bestsellern, Ausleihrennern und anderen Spitzenreitern

Die Wahl des Lesestoffes richtet sich bei mir gern nach Empfehlungen von Freunden oder den klugen Ratschlägen von Literaturexeperten in den Medien. Ich gebe zu, dass ich mich auch von den sogenannten Bestsellerlisten oder Verkaufsranglisten des Buchhandels beeinflussen lasse.
Vor kurzem mussten wir nun erfahren, dass die SPIEGEL-Bestsellerliste gar keine reine Verkaufszahlenliste ist, sondern dass die Spiegelredaktion im Ausnahmefall auch schon mal einen Titel von der Liste nimmt.
Ist das anmaßende Beeinflussung mündiger Bürger oder Schutz vor der Verbreitung historisch verfälschter Tatsachen?
Ich weiß es nicht und mag es nicht beurteilen. Das können Sie selbst.
Also verlasse ich mich auf das, was unsere Zahlen sagen und dort findet sich eine interessante Auswahl von Romanen und Sachbüchern, die in diesem Jahr bis jetzt die meisten Ausleihen haben.

                            

                            

Spitzenreiter gibt es übrigens auch bei unseren Lesern.
Die drei Bestleiher in diesem Jahr sind Männer im Alter von 29, 51 und 77 Jahren. Die beste Frau bringt es auf 589 Ausleihen und ist 49 Jahre alt.
Was sagt uns das?
Die Stadtbibliothek verfügt über ein reichhaltiges Angebot für alle Altersklassen.
Wir danken.
RK

Kopfkino

Wir alle kennen das: Man sieht einen Film, sieht was sich die Macher gedacht und wie sie ihre Vorstellungen auf, wie sagt man so schön, Zelluloid gebannt haben. Es gibt unzählige Beispiele, wo das meiner Meinung nach auch funktioniert hat, um eines mal zu nennen: Die "Herr der Ringe"-Trilogie von Peter Jackson (nebenbei, für die, die sich jetzt denken "könnte man sich ja mal wieder angucken!" -> hier entlang bitte!).
Genauso gibt es auch Gegenbeispiele, wie (meine Meinung!) "Jupiter Ascending" (hier entlang, um sich zu selbst ein Bild zu machen, sofern noch nicht geschehen!).

Aber ich schweife ab... Ich wollte auf etwas anderes hinaus: Wie oben gesagt, in Filmen bekommen wir die erzählten Universen/Welten in audiovisueller Ausformulierung dargeboten. Kürzlich allerdings entdeckte ich eine anderer Variante des Kinos für mich wieder: Das Kopfkino in Form von Hörbüchern und Hörspielen!
Lange habe ich mich schwer getan mit Hörbüchern. Ich neigte immer dazu, bei dem Versuch, konzentriert dem Sprecher zu lauschen, mehr oder weniger umgehend einzuschlafen. 
Hörspiele konnten mich da schon deutlich mehr fesseln (und wach halten!). Ich habe mich in den letzten Wochen durch etliche Stunden Hörspiele und -bücher gehört und muss mittlerweile zugeben, selbst Hörbücher fangen an, mir gut zu gefallen. Man kann aufräumen, putzen, oder was auch immer tun und nebenbei einer spannenden Geschichte lauschen.
Und viel interessanter, und um auf den Titel dieses Beitrages zurückzukommen, es entsteht (konnte ich bei mir selbst schon beobachten!) tatsächlich ein Kopfkino, der/die Sprecher schildern uns verbal was geschieht und in meinem Kopf manifestieren sich tatsächlich Bilder zum Geschehen, ein echtes Kopfkino!

Ich kann Ihnen nur empfehlen, es selbst mal auszuprobieren. Ich leugne nicht, dass ich mit dem einen oder anderen Hörbuch/-spiel meine Schwierigkeiten hatte (ganz wenige habe ich auch nicht bis zum Ende durchgehalten).
Bei anderen wurde ich dafür mit einer fantastischen Geschichte belohnt!

Lassen Sie mich Ihnen noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben:

Angefangen habe ich mit den tollen                             Ebenso Hörenswert die 2-stündige Hörspiel-      Sherlock Holmes-Hörspielen:                                       Umsetzung von Aldous Houxleys
                                                                                       "Schöne neue Welt":
   
QuelleDAV 
                                
                                Quelle: DAV 











Probieren Sie's aus! Schauen Sie sich bei uns um, und starten Sie Ihr eigenes Kopfkino.
Hier geht's entlang zu noch mehr -> Hörspielen und -> Hörbüchern.                                                        
TA

"Nein" sagen

Bei einem Besuch einer Bekannten fiel mein Blick ins Bücherregal. Als Bibliothekarin ist das nicht ungewöhnlich für mich. Außerdem hatte ich auch genügend Zeit dafür, da sie noch schnell ein paar Häppchen für den Nachmittag reichen wollte. Schön gerade standen sie, die Bücher, zwar nicht in alphabetischer Reihenfolge, aber zumindest auch nicht nach Farben sortiert. Mit Freude bemerkte ich, dass auch sie Gefallen an den Romanen und Kurzgeschichten von Stefan Schwarz empfand, denn die hatte sie nämlich (wie ich) nahezu komplett. Guck an - wird sie wohl auch den Harald Martenstein mögen, dachte ich. Aber EIN Buch  schien mir besonders zerlesen zu sein. Sein Titel lautete: ‘Sag nicht ja, wenn du nein sagen willst‘.  Fragend legte ich es auf den Tisch und bemerkte augenzwinkernd, dass es wohl diese Botschaft nicht ganz übermitteln konnte. Mich beschlich nämlich das ungute Gefühl, dass sie zu unserem gemeinsamen Nachmittag  so gar keine rechte Lust gehabt hatte.

Na sicher, kennt jeder von uns. Situationen, in denen man bestimmt und freundlich ein glasklares NEIN hinschmettern möchte und doch ein erstaunlich helles JA ertönt. Der Anpassungsdruck in der Gemeinschaft und die Angst vor Zurückweisung oder Konflikten, die Sorge, jemanden verletzten zu können - dass sich sogar eine Tür für immer verschließen würde, spielen eine wichtige Rolle dabei. Manchmal aber auch nur das Gefühl, womöglich etwas verpassen zu können.

Ein paar Nein-Sage-Hilfen wären da zweifelsohne von Vorteil:


Quelle: Redline Verlag
Quelle: Goldmann-Verlag
Quelle: Mosaik-Verlag

„Ich sag nicht ja, nicht mit ‘nem NEIN im Mund…“, singt Silly, muss man aber erst einmal können, nun nicht das Singen - ich meine, so frank und frei, respektvoll und unmissverständlich, auch auf erneute Nachfrage hin, NEIN sagen zu können.

Eventuell sind Sie schon auf dem besten Weg dahin, denn "NEIN" ist ein kompletter Satz und bedarf eigentlich weder einer Erklärung noch Rechtfertigung, oder erklären Sie ein "JA" ?

Ich gebe zu – ich werde noch üben müssen...


Peter Turrini
Das Nein
das ich endlich sagen will
ist hundertmal gedacht
still formuliert
nie ausgesprochen.
Es brennt mir im Magen
nimmt mir den Atem
wird zwischen meinen Zähnen zermalmt
und verlässt
als freundliches Ja meinen Mund.                                                         J.S.