Zeit ist relativ


Das stimmt und zwar relativ…. gemein.

Mir geht dieses Ding, das sich Zeit nennt, so manches Mal auf die Nerven. Zeit ist relativ?! Was soll das heißen? Dass schöne Dinge immer schneller vorbeigehen müssen als ein Zahnarztbesuch, eine unerfreuliche Familienfeier oder das Warten auf den Bus? Was soll das?

Bild: privat
Gerade aus dem Urlaub gekommen (gefühlte 5 Tage, in Wirklichkeit aber doch 2 Wochen), stelle ich fest, dass wieder ein Blogbeitrag fällig ist. Schon wieder? Kann nicht sein. Doch kann, denn mein letztes Posting ist tatsächlich schon eine Weile her. Alles relativ… #isso.


A propos relativ, da gibt es doch die Relativitätstheorie von Albert Einstein. Seine revolutionäre Erkenntnis, habe ich irgendwo gelesen - die Zeit vergeht unterschiedlich schnell. Und zwar nicht nur gefühlsmäßig, sondern eisenhart physikalisch. Sie ist elastisch, instabil, manipulierbar und …. gemein. Wenn es uns gut geht, vergeht sie wie im Flug. Wenn es uns schlecht geht, befinden wir uns im Zeitlupenmodus ohne auch nur in die Nähe der Vorspultaste zu gelangen. Einstein selbst erklärte seine Erkenntnis mit einem Gleichnis: "Wenn man zwei Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität."

Bild: oekom München


Wir leben in und mit der Zeit, wissen anscheinend alles oder nichts über sie und oft ist unser Umgang mit ihr leichtsinnig. Wenn wir Filme sehen oder Bücher lesen, die von schwer kranken Menschen handeln, erinnern wir uns, wie kostbar sie ist, um im nächsten Moment  schon wieder an Arbeit, Einkaufszettel, Schwiegereltern oder Yoga-Kurse zu denken.

Wir finden immer Zeit darüber zu reden, dass wir keine haben. Ein gefüllter Terminkalender, ein erfülltes Leben? Mit unserem Smartphone haben wir das Leben im Griff, wortwörtlich sogar. Permanente Gegenwart. Wer schweigt, ist raus. Wer nichts tut, ist faul.


Bild: privat
Ich möchte faul sein, meine Zeit verschwenden. Süßes Nichtstun. Ohne konkretes Ziel. Den Kopf für neue Dinge frei  bekommen, Gelassenheit tanken.
Denn obwohl ein Tag 24 Stunden hat, obwohl es 2016 ist und nicht für immer sein wird, ist doch jetzt für immer jetzt. Das stimmt aber erst, wenn man es auch glaubt.

Sollten Sie also Zeit gefunden haben, diesen Post bis zu Ende zu lesen, verschwenden Sie sie ein bisschen oder bummeln Sie entspannt in die Stadtbibliothek, um sich (ohne Zeitdruck) von den zahlreichen Medien inspirieren zu lassen. J.S.

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